Das kleine Ich bin Ich ist ein kleines, nicht näher bestimmbares, buntes Tier, das auf der Suche nach seiner Identität ist. Verzweifelt fragt es alle möglichen Tiere (Pferd, Kuh, Fisch, …) ob jemand weiß, wer es ist. Einige gereimte und gezeichnete Seiten weiter trifft es die Erkenntnis wie ein Blitz. Das bunte Tier erkennt: „Sicherlich gibt es mich: ICH BIN ICH!“. Das kleine Ich bin Ich freut sich und gibt seine Erkenntnis sogleich an alle anderen Lebewesen weiter.
„Das kleine Ich bin Ich“ von Mira Lobe beschreibt ein Tier, das sich nicht zugehörig fühlt. Dieses Gefühl verfolgt auch schon Kinder im Kindergartenalter, wenn sie bei Themen nicht mitreden können, oder die beste Freundin gerade lieber mit einem anderen Kind spielt. Die Identifikation mit dem kleinen bunten Geschöpf ist einfach. Bestimmte Merkmale unterscheiden oder vereinen uns, jeder ist ein bisschen anders. Jeder ist ein „Ich bin ich“ und darüber können wir uns freuen.
Der Klassiker des Jungbrunnen Verlag ist in wunderschöner Reimform verfasst, so dass die Kinder nach der zweiten Wiederholung von „Denn ich bin ich weiß nicht wer“ mitsprechen können. Der Wechsel von Zuhören und Mitsprechen ist toll, um die Kinder weiter auf das Buch zu fokussieren und sie mit der melodischen Sprache von Reimen vertraut zu machen. Die Illustrationen sind abwechselnd farbig und grau, damit wird die Stimmung des kleinen Tieres widergespiegelt. Die Hoffnung des kleinen Tieres Seinesgleichen gefunden zu haben, wird immer wieder getrübt.
Das Buch ist mittlerweile in mehreren Sprachen erschienen, so dass man es gut für mehrsprachige Angebote benutzen kann. – Spannend, wie unterschiedlich so ein Klassiker klingen kann.
Quelle: buchwegweise.com