KiTas: Motopädin Ellen Krause bietet erlebnissorientierte Bewegungsstunden

KiTas: Motopädin Ellen Krause bietet erlebnissorientierte Bewegungsstunden

Mitten durch das Gras und den Schlamm stapfen, durch den dunklen Wald kriechen, über den Fluss klettern und bis zur Höhle, da wo der Bär wohnt –   dieses kleine Abenteuer erleben die fünf Kinder an diesem Nachmittag im Turnraum der KiTa Nelly Sachs. Wenn Ellen Krause zur Motopädie-Stunde einlädt, kommen die Kinder schon freudig über den Flur gelaufen, ziehen ihre Strümpfe aus und erkunden neugierig Kletterseil und Co.. Die Motopädin hat den Raum für die Bären-Geschichte entsprechend eingerichtet. Einmal in der Woche bietet sie diese besondere Stunde in allen städtischen KiTas an. Neben den Vorschulkindern und Kindern mit besonderem Förderbedarf können auch weitere Kinder für eine gewisse Zeit einmal wöchentlich an einer Bewegungsstunde dieser Art teilnehmen.  Bürgermeister Stefan Erb schaute sich das Bewegungsprogramm in ihrer Stamm-KiTa „Nelly Sachs“ dieser Tage an.

Manche Kinder kennen ihren Bürgermeister und begrüßen ihn. Auch die Bärengeschichte kennen sie schon und setzen sich zur Begrüßung erst einmal gemeinsam mit Ellen Krause auf den Boden, um zu lauschen. Danach wird das Gelesene in Bewegung umgesetzt. Schneeflocken werden aus Papier gerissen und in einer Kiste gesammelt – es wird also heute noch schneien in diesem beheizten Raum. Für den Bewegungsparcours stehen Turnmatten, Trampolin, Rutsche und Leitern zur Verfügung. Mit grünen Tüchern wird der Wald in der Mitte des Feldes noch schnell zusammen aufgebaut, die Bärenhöhle ist ein kleines Zelt in der Ecke. Hier wohnt also der Bär, aber die Kinder haben keine Angst vor ihm, machen sich gegenseitig Mut und trauen sich in dieser Stunde auch etwas zu. Am Ende werden die Papierschnipsel in die Luft geworfen und alle tanzen im Schnee. Der Bär ist ein Guter und will doch nur spielen!

Ellen Krause hat die Kinder immer genau im Blick und unterstützt, bietet Alternativen, wenn es zum Beispiel auf der quer liegenden Leiter über den Fluss geht. "Die Kinder können den Raum erst einmal für sich selbst entdecken, ich beobachte sie und helfe nur dann, wenn sie es selbst einfordern und nicht mehr weiterwissen. Eigene Lösungen zu finden ist zum Erlernen von Handlungsplanung und zur Stärkung des Selbstbewusstseins sehr viel mehr wert als die Antworten immer bereits vorgegeben zu bekommen."
Ellen Krause ist es wichtig, dass die Kinder sich ihre Schritte selbst erarbeiten. Oft helfen und unterstützten sie sich auch gegenseitig und machen sich Mut. Um alle Kinder zu integrieren stellt die Motopädin ganz oft auch Gemeinschaftsaufgaben.
"Motopädie ist Bewegung für die Seele, und ganz nebenbei stärkt sie die sozioemotionalen, motorischen, sprachlichen und sozialen Fähigkeiten der Kinder", so Krause.

„Die Stadt Erlensee leistet sich dieses Angebot als Ganztagsstelle, weil wir die Entwicklung der Kinder in allen Bereichen fördern möchten“, sagt Stefan Erb. Ellen Krause ist vielen Eltern bekannt, da sie in ihren über 30 Jahren bei der Stadt Erlensee bereits mehrere Jahre als Erzieherin in der „KiTa Sandweg“ gearbeitet hat. Ihr Steckenpferd war schon damals immer die Bewegungspädagogik und so hatte sie sich in einer nebenberuflichen Weiterbildung zur Motopädin ausbilden lassen. Seit drei Jahren arbeitet sie mit festen Gruppen in den Erlenseer Kitas.

Bürgermeister Stefan Erb und Kita-Leiterin Nina Muth besuchen Ellen Krause im Turnraum. Sie sitzen mit einigen KiTa-Kindern auf Turngräten und Matten. 

Bürgermeister Stefan Erb und Kita-Leiterin Nina Muth (Mitte) besuchen Ellen Krause im Turnraum – die Motopädin (re.) arbeitet seit über 30 Jahren in den Erlenseer Kitas.

 KiTa-Kinder beim Turnen

Das Angebot ist vielfältig – in dieser Stunde sind die Kinder dem Bären auf der Spur.  

Fotos: Petra Behr