Mittagessen

Essen ist mehr als reine Nahrungsaufnahme. Essen mit anderen ist soziale Interaktion, das Erlernen einer Kulturtechnik,  ein Akt der Gemeinschaft und signalisiert die Zugehörigkeit zu einer Gruppe. Oft ist es auch ein Moment der Kommunikation und des Austauschs. Allerdings erleben nicht alle Kinder gemeinsame Mahlzeiten in der Familie als etwas Positives. Oft tragen Eltern dort auch Konflikte aus oder beobachten und kommentieren genau, ob das Kind zu viel oder zu wenig gegessen hat. Umso wichtiger sind die Mahlzeiten in der Einrichtung und dass Kinder sie als einen positiven Moment im Tagesablauf wahrnehmen.

Darum ist die das Mittagessen für die KiTa-Kinder, die länger als bis 12.00 Uhr pädagogisch betreut werden, nach § 1 Abs. 6 der KiTa-Gebührensatzung verpflichtend.

„Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt.“ „Wir fangen gemeinsam an und hören gemeinsam auf.“ „Der Teller wird leergegessen.“ Rund um das Thema Essen gibt es viele moralische Vorstellungen, die Erwachsene oft aus ihrer eigenen Kindheit und Erziehung unreflektiert übernehmen und als Erwartung an die Kinder weitergeben.
Oft verhindern diese Vorstellungen jedoch Mahlzeiten voller Freude, Genuss und der Möglichkeit für die Kinder, selbstbestimmt, selbstwirksam und an ihren eigenen Bedürfnissen orientiert zu essen.

Der Verzehr im Elternhaus morgens zubereiteter belegter Brote als Mittagsmahlzeit, so wie dies bisher teilweise üblich war, genügt dem nicht, da diese Kinder dann zuschauen müssen, was die anderen Kinder essen. Dies weckt frustrierende Begehrlichkeiten. Außerdem kann die Qualität der belegten Brote hinsichtlich einer gesunden und ausgewogenen kindgerechten Ernährung kaum beurteilt werden. Diesbezügliche Defizite begünstigen Mangelerscheinungen, die das Kindeswohl gefährden können.
Unsere Kindertagesstätte wirken als Erziehungspartner daran mit, frühzeitig den Grundstein für eine gesunde Ernährung zu legen.

Wichtig ist, dass die Fachkräfte ihre eigenen Vorstellungen reflektieren und gemeinsam im Team besprechen, welche Regeln in der Kita beim Essen gelten sollen und welche Vorstellungen dort keinen Platz haben. Zum Beispiel die Frage, ob oder ab welchem Alter die Kinder warten sollten, bis alle anderen fertig gegessen haben. Ist das eine gute Regel oder setzt sie nur langsame Esser unter Druck und sorgt bei schnelleren Essern für Frust und Langeweile? Wie viel Spielerei mit dem Essen ist in Ordnung und wo ist meine Grenze erreicht? Müssen die Kinder Essen probieren und den Teller leeressen?

Sobald Kinder selbst sitzen können, sollten sie auch beim Essen am Tisch sitzen und möglichst selbstbestimmt essen dürfen. Das bedeutet, selbst auszuwählen, was sie essen möchten, selbstständig Nahrung in den Mund zu tun und eigenständig trinken zu können. Sitzen die Kinder an mehreren kleinen Tischen statt an einer großen Tafel, bleibt die Runde auch für jüngere Kinder überschaubar. Hierbei wird zudem auch die kindliche Neugier geweckt, etwas von den Speisen anderer zu probieren, was bisher nicht gemocht oder bekannt ist.
In den beiden Einrichtungen (KiTa Weddel in F-Ihringshausen sowie KiTa Simmershausen), in denen das Mittagessen in Eigenregie zubereitet wird, können die Kinder die Zubereitung der Lebensmittel beobachten und mit allen Sinnen wahrnehmen, ferner lernen sie die Hauptzutaten des Mittagessens in ungekochtem Zustand kennen. So können Kinder wahrnehmen, wie z.B. Nudeln, Reis oder Gemüse im rohen bzw. ungekochten Zustand aussehen und wie sie sich durch das Kochen verändern.

Kein Kind sollte etwas essen müssen, essen ist immer freiwillig. Besser als Druck auszuüben, ist eine Einladung, auch neues Essen zu probieren, oder bereits bekannte Nahrungsmittel, die das Kind einmal abgelehnt hat, wieder anzubieten. Sieht das Essen ansprechend aus und ist die Tischgemeinschaft positiv, nehmen Kinder in der Regel das zu sich, was sie brauchen. Phasen, in denen Kinder fast jedes Nahrungsmittel verweigern, gehen in der Regel schneller vorbei, wenn Eltern und Pädagoginnen sich davon nicht irritieren lassen. Oft sind Kinder zu Hause sehr heikle Esser, in der Kita greifen sie aber beherzt zu.

Kinder unter drei Jahren sollten nicht sitzenbleiben müssen, bis alle das Essen beendet haben. Diese Regel entspricht einer sozialen Erwachsenen-Norm und ist oft begründet damit, dass Kinder aufstehen, bevor sie satt sind. Dies ist jedoch in einem alltäglichen Setting selten der Fall. Kinder sind in der Regel am Tisch beim Essen, solange sie hungrig sind.

Ziel des Essens in der Kita neben der Nahrungsaufnahme ist auch der Genuss, die Freude an einer gesunden Ernährung und dem Kennenlernen neuer Lebensmittel.

In der KiTa Weddel (Ihringshausen) und in der KiTa Simmershausen wird das Mittagessen dort selbst in Eigenregie zubereitet.

Die KiTa Tanzplatz (Ihringshausen) und die KiTa Rothwesten mit dem Stammhaus Hummelnest und der Nebenstelle in Mobilbauweise Hummelbox werden vom Caterer Frisch Menü.

die KiTa Wilhelmshausen (Kunterbunt) und die drei Grundschulen in Ihringshausen, Simmershausen und Rothwesten werden vom Caterer Iss was und die KiTa An den Lindenbäumen (Kleine Stromer gGmbH) werden vom Caterer Biond beliefert.

 Das Verpflegungsentgelt in den fünf gemeindlichen Kindertagesstätten beträgt  ab 01.09.2022 monatlich 88 €, ab 01.08.2023 monatlich 96 € und ab 01.08.2024 monatlich 104 €.

Fuldataler Einrichtungen der Kinderbetreuung werden von folgenden Caterern beliefert:

 

 

Frisch Menü

 

 

Iss was

 

 

Biond